Die KLUG-Argumente sind:
- Die Einhaltung der Verabredungen des Pariser Abkommens von 2015 (unter zwei Grad Erwärmung) würde laut WHO bis zum Jahre 2050 zu einer Million weniger Todesfälle jährlich führen.
- Die Gesundheitsvorteile von Klimaschutz wären nach neuesten Expertenschätzungen global etwa doppelt so hoch wie die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen.
- Viele klimafreundliche Aktivitäten (wie Fahrradfahren, fleischarme oder vegetarische/vegane Ernährung) senken gleichzeitig die Rate chronischer Erkrankungen und dienen der Prävention. Klimabewusstes Verhalten ist gleichzeitig gesundheitsbewusst.
- Ressourceneffizienz, auch im Gesundheitswesen, senkt die gesundheitlichen Risikofaktoren und die Rate der vor allem in Deutschland viel kritisierten Überbehandlung.
- Ärztinnen und Ärzte haben in der Bevölkerung eine hohe Glaubwürdigkeit und sind in besonderer Weise geeignet, als Motivatoren Patient*innen wie Politiker*innen von der Dringlichkeit des Handelns zu überzeugen.
Die Lancet-Kommissionen betonen, dass die Klimakrise für dieses Jahrhundert:
- die größte Gesundheitsgefahr darstellt, aber auch
- die größte Chance für die Gesundheit – wenn rechtzeitig gehandelt wird.
Eine Änderung des Lebensstils, vor allem die Umstellung auf fleischarme/fleischlose, überwiegend regionale Ernährung sowie mehr (nicht-motorisierte) Bewegung kann einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und ist gleichzeitig zentral für Therapie und Prävention der wichtigsten Volksleiden – wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Übergewicht, Diabetes, Rheuma und Krebs.
Die Rolle der Ernährung
Zum Thema ERNÄHRUNG hat Lancet im Jahr 2019 zwei wichtige Berichte über die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Klima und Planet veröffentlicht:
- Food in the Anthropocene: The EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems
- The Global Syndemic of Obesity, Undernutrition, and Climate Change: The Lancet Commission report
Die beiden Studien fordern dringend eine „Transformation“ unserer Ernährungsgewohnheiten, denn aktuell:
- überfordern sie die natürlichen Ressourcen des Planeten Erde
- sind sie ernährungsphysiologisch ungeeignet
- erzeugen sie bei einem Teil der Weltbevölkerung Krankheiten durch Über- und Falschernährung, während ein anderer hungert
- erreichen sie nicht die Entwicklungsziele der UN (SDGs)
- unterstützen sie nicht die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens
Hier finden Sie weitere Materialien dazu.