16. September 2022 Allgemein

Gesundheitsgruppen fordern einen Vertrag zur Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe

Luftverschmutzung durch Kohlenstoffemissionen verursacht jedes Jahr Millionen Todesfälle. Am 14. September haben mehr als 1000 Gesundheitsfachleute und fast 200 Gesundheitsorganisationen aus der ganzen Welt – darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO) – die Regierungen aufgefordert, einen rechtlich verbindlichen globalen Plan für den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aufzustellen, um die Gesundheit der Menschen in aller Welt zu schützen.

Neben KLUG gehören zu den weiteren Unterzeichner:innen u.a. der Weltärztebund (WMA), der Weltverband der Public Health Gesellschaften (WFPHA) und Health Care Without Harm. 

„Die moderne Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist nicht nur ein Akt des Umweltvandalismus. Aus Gesundheitsperspektive ist es ein Akt der Selbstsabotage“, sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO.

Ähnlich wie das Übereinkommen zur Tabakkontrolle (FCTC) wäre der vorgeschlagene Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe (engl.: Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty) ein evidenzbasiertes internationales Abkommen zur Kontrolle einer Gruppe von Stoffen, die bekanntermaßen für die menschliche Gesundheit schädlich sind: Kohle, Öl und Gas. Die mit der Verbrennung dieser fossilen Brennstoffe verbundenen Gesundheitsrisiken sind zahlreich und stellen eine ernsthafte Bedrohung für die menschliche und globale Gesundheit dar. Mehrere andere Sektoren haben ein solches Abkommen gefordert, darunter Städte und religiöse Organisationen in aller Welt. 

„Die beiden wichtigsten Probleme unserer Zeit – die Klimakrise und die Gefahr eines Atomkriegs – sind eng miteinander verwoben. Die Klimakrise führt zu mehr internationalen Konflikten und einem wachsenden Risiko eines Atomkriegs, und ein Atomkrieg wird katastrophale, abrupte Klimaveränderungen verursachen. Die Welt muss zusammenkommen, um diese beiden existenziellen Bedrohungen zu verhindern“, sagt Dr. Ira Helfand, ehemalige Ko-Präsidentin der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) und Friedensnobelpreisträgerin von 1985.

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